Diözesan-Caritasdirektor Magg verabschiedet – Diakon Müller folgt nach

Kompass und Wasserwaage

AUGSBURG – Einen Kompass für den richtigen Weg, einen Meterstab für das richtige Maß und eine Wasserwaage, um Schief-
lagen zu korrigieren: Diese Werkzeuge überreichten die Bereichsleiter der Caritas im Bistum Augsburg Andreas Magg zu seinem Abschied. Er wird Anfang Januar Direktor des Landes-Caritasverbands Bayern in München. Sein Nachfolger als Diözesan-Caritasdirektor ist Diakon Markus Müller.

Zur Stabübergabe zelebrierte Bischof Bertram Meier ein Pontifikal-
amt im Augsburger Dom. Es stand im Zeichen der heiligen Elisabeth von Thüringen, der Patronin der Caritas. Alle Mitarbeiter der Caritas seien in deren Fußstapfen getreten und stellten wie sie ihre Kompetenz, ihre Diskretion und Empathie in den Dienst der Menschen, sagte der Bischof. 

Wie ein Stratege

An Magg gewandt betonte er: „Du wechselt nur den Standort und die Perspektive: von der lokalen und regionalen auf die Landesebene, wie ein Stratege, der vom Flachland auf einen Hügel steigt, um den besseren Überblick zu bekommen.“

Deutschland gelte seit Jahrzehnten als Spendenweltmeister und die Solidarität sei trotz der hohen Inflation und steigender Energiepreise ungebrochen, führte Bischof Bertram aus. Als Seismographen gesellschaftlicher Veränderungen spürten die Caritas-Mitarbeiter aber längst: „Die Kinder-, Frauen- und Alters-
armut wächst erschreckend. Hinzu kommen zahlreiche ukrainische Geflüchtete sowie Schutzsuchende aus den Dauerkriegsgebieten Syrien und Afghanistan.“ Die Armut verwalten könne aber „nicht unser Ziel sein, sondern Hilfe zur Selbsthilfe“. Das Vorbild der heiligen Elisabeth solle dabei inspirieren. „Gebt der Caritas Power und Lobby“, forderte Bischof Bertram Caritasdirektor Magg und dessen Nachfolger auf. 

Ein Netzwerk

Musikalisch gestaltet wurde das Pontifikalamt von Robert Haas und seinem Ensemble. Die Musiker begleiten die Caritas seit vielen Jahren bei Gottesdiensten und Feiern. So auch beim anschließenden Festakt in der Maria-Ward-Schule. Der Vorsitzende des Caritasrats, Generalvikar Wolfgang Hacker, begrüßte dort zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft. „Die Caritas ist ein Netzwerk, das weit ins Bistum hinausgreift“, sagte er. „Ihr Dienst am Menschen ist Auftrag und Geschenk.“

In ihren Grußworten lobten die Festredner Maggs Geduld, Standhaftigkeit und Ausdauer in seinen 13 Jahren als Caritasdirektor im Bistum Augsburg. Er habe die Sozialpolitik in Schwaben geprägt und sei reaktionsschnell, kompetent und den Menschen immer zugewandt gewesen, betonte der Dritte Vorsitzende des Landes-Caritasverbands Bayern, Michael Weißmann. Zugleich beruhigte er Magg angesichts des neuen Amts: „München ist auch nichts weiter als ein Hügel, auf dem du den Überblick wahren kannst.“ Seine Aufgabe im Landesverband sei es, „die Stimme zu erheben für Menschen, die Unterstützung brauchen, und Anwalt der Benachteiligten zu sein. Das ist dringend notwendig“.

Magg freute sich über alle anerkennenden Worte und bedankte sich bei den Amtsträgern und Mitarbeitern. „Wir haben viel gemeinsam erreicht“, sagte er. Seinem Nachfolger, Diakon Müller, überreichte er bei der symbolischen Stabübergabe eine Rankhilfe für Pflanzen. Denn Gartenbau sei das richtige Bild für die Caritas. Als Gärtnerin in der Landwirtschaft Gottes hege und pflege sie Menschen von der Wiege bis zum Sterbebett. „Ich liebe Gartenarbeit. Das macht mich aus und das macht auch meine Arbeit aus“, verriet Magg. 

Gesellschaft gestalten

Diakon Müller ist 1969 in Wertingen geboren. Er kennt die Caritas von der Pike auf, denn er hat schon seinen Zivildienst in einer ihrer Einrichtungen geleistet. Vor seinem Wechsel nach Augsburg arbeitete der Finanzwirt als ständiger Vertreter des Präsidenten von Missio München. Er wolle der Caritas eine starkes Profil geben, an der Gesellschaft mitwirken und sie gestalten, „damit Leben in Würde gelingen kann“, erklärte er. „Danke für die Bereitschaft, mich zu unterstützen!“

Barbara Lang

28.11.2023 - Bistum Augsburg